Tätowierungen oder auch engl. Tattoos haben eine lange Tradition. Die ältesten Funde tätowierter Mumien liegen bereits über 5.000 Jahre zurück und sind über den gesamten Erdball verstreut. Früher waren Tattoos meist Zeichen von Zugehörigkeit oder Bestandteil eines rituellen oder sakralen Symbols. Heute sind Tätowierungen eher Ausdrucksmöglichkeit für Exklusivität, Abgrenzung, politischer Protest oder einfach Körperschmuck.
Was noch vor ca. 50 Jahren eher Randgruppen zugeschrieben wurde und als unansehnlich galt, ist in unserer heutigen modernen Gesellschaft akzeptiert und zur Normalität geworden. Mittlerweile hat jeder fünfte Bundesbürger ein oder mehrere Tattoos.
Tattoos sind natürlich nicht ganz schmerzfrei. Bei einer Tätowierung wird mit Tinte, Pigment oder anderen Farbmitteln durch eine oder mehrere Nadeln in die zweite Hautschicht gestochen und dabei ein gewünschtes Motiv gezeichnet.
Auch das Permanent Make-up gehört zur Art der Tätowierung. Hier werden mit einer sehr feinen Nadel die Farbpigmente in die obere Hautschicht gestochen, z.B. zur Verstärkung der Augenbrauen oder dem Nachziehen der Lippenkonturen.
Neue Regelungen für Farbpigmente in Tattoo- und Permanent Make-Up-Farben
Für einige Unsicherheit sorgt nun die aktuelle Debatte um die Nutzung bestimmter Farbpigmente in Tattoofarben.
Die sogenannte REACH-Verordnung regelt die sichere Verwendung von Chemikalien in der EU und gilt als eine der strengsten Chemikaliengesetze der Welt. "REACH" steht dabei zu deutsch für die Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe. Sie regelt auch, welche Stoffe in Haarfarben, Kosmetikprodukten und Tattoofarben verwendet werden dürfen.
Seit Beginn des Jahres dürfen nun bestimmte Stoffe nach der REACH-Verordnung in Tattoofarben nicht mehr enthalten sein oder nur noch in so geringen Mengen, dass sie quasi verboten sind. Nach aktuellem Stand können so gut wie alle Tattoofarben, die bisher auf dem Markt waren, nicht mehr benutzt werden. Ausnahmen bestehen für die Farben schwarz, weiß und grau. Hier gibt es bereits REACH-konformen Ersatz.
Sind meine Tattoos unbedenklich?
Grundsätzlich gilt, dass das Stechen von Tattoos immer mit einem Risiko verbunden ist. Tattoo- und Kosmetikstudios haben die Pflicht über die möglichen Risiken aufzuklären. Tattoo- und Kosmetikfarben unterliegen strengen Richtlinien, sind aber nicht frei von toxischen Inhaltsstoffen.
Sollten Sie eine ungewöhnliche Veränderung Ihrer Haut auf ein frisches Tattoo feststellen oder aufgrund der aktuellen Debatte zu den Tattoofarben verunsichert sein, zögern Sie nicht uns anzusprechen.
Geschrieben von: Brigitte Sauter
Donnerstag, 31. März 2022